Ausweitungen des Impfangebots: "Wir sind optimal vorbereitet."

03.03.2021

Gewerbegebiete, FFP2-Masken, Rheinspange: Landrat und Bürgermeister erörtern mit Regierungspräsidentin Gisela Walsken drängende Fragen.

Regierungspräsidentin Gisela Walsken reagiert spontan: „Das ist auch Ihr Verdienst!“ Als am Montag, 1. März 2021, auf der Burg Heimerzheim die aktuelle Information durchdringt, dass die Zahl derer, die täglich gegen das Coronavirus geimpft werden können, erhöht wird, und in die Frage nach einem zweiten Impfzentrum für den Rhein-Sieg-Kreis Bewegung kommt, ist ein kurzes Durchatmen im Bürgermeister-Kollegium des linksrheinischen Kreisgebietes zu verspüren. Die tendenziell gute Nachricht überbringt Landrat Sebastian Schuster im Rahmen des laufenden Informationsgesprächs mit den Bürgermeistern und der Kölner Regierungspräsidentin.

Zu der Konferenz, die regelmäßig stattfindet und die dieses Mal von Frau Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner in der Gemeinde Swisttal ausgerichtet wurde, hatte der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß eingeladen. Die Tradition, in dieser Runde der Entscheidungsträger alle wichtigen Themen persönlich zu erörtern, die im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis anliegen und die mit der Bezirksregierung zu verhandeln sind, hatte in den 1990-er Jahren Ilka Freifrau von Boeselager begründet.

Vielfach sei versucht worden, die linksrheinische Runde zu kopieren, "erreicht worden ist das nie“, zollte Gisela Walsken dem Zusammenhalt der politischen Entscheidungsträger im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis Anerkennung. In der wiederkehrenden Tagung drückt sich der Gemeinsinn aus: über die Stadt- und Gemeindegrenzen, über Parteizugehörigkeit hinweg. Mit Plexiglaswänden, CO2-Messgeräten und entsprechenden Desinfektionsmaßnahmen hatte die Gemeinde Swisttal die corona-konforme Zusammenkunft im Tagungsraum der Burg Heimerzheim erst ermöglicht.

Im Anschluss an eine Begrüßung von Ilka von Boeselager als Gastgeberin in der Burg Heimerzheim nahm der Gesprächskreis die Themen, die aus den Städten und Gemeinden im Vorfeld angemeldet worden waren, energisch auf. Moderiert von Oliver Krauß ging es nacheinander um die Finanzausstattung der Kommunen, die Zuweisung und Aufnahme Zuflucht suchender Mitmenschen gemäß dem Flüchtlingsaufnahmegesetz, die Ausstattung an den Schulen mit FFP2-Masken und IT-Geräten, die interkommunale Zusammenarbeit, die Entwicklung von Gewerbegebieten, den Radwegeausbau, die Planung für eine neue Rheinspange mit der Betonung der Bornheimer Interessen. Gisela Walsken ermunterte dazu, das Wohl von Mensch und Natur zu berücksichtigen und somit auch teurere Tunnellösungen in Betracht zu ziehen: „Nur zu sagen, das ist zu teuer, ist kein Argument.“

 

Oliver Krauß sagte gemeinsam mit seinem Bornheimer FDP-Landtagskollegen Jörn Freynick, der an der Heimerzheimer Konferenz ebenfalls teilnahm, zu, „die Aufgaben mit nach Düsseldorf zu nehmen“, die im Rahmen der Diskussion an die Landespolitik adressiert wurden. Im Blick auf die Ausweitung der Corona-Schutzimpfung muss für die Erreichbarkeit auf möglichst kurzem Weg und für das konzentrierte zeitliche Format gehandelt werden, betont der Landtagsabgeordnete.

Der Abgeordnete aus Alfter hatte im landespolitischen Diskurs und gegenüber dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales die besonderen Voraussetzungen verdeutlicht, mit denen die Corona-Schutzimpfung im Rhein-Sieg-Kreis konfrontiert wird: nicht zuletzt in Anbetracht der Trennung durch den Rhein, angesichts der Distanzen und der Verkehrsprobleme, im Blick auf die Herausforderungen im ländlichen Raum.

„Der Impfprozess ist als lernendes System charakterisiert, denn er wird auf der Grundlage von Größen entwickelt, die im zeitlichen Wechsel unsicher sind: im Blick auf Zulassungen, zur Verfügung stehende Mengen, die Handhabung und die Bewährung in der Praxis. Dieses lernende System muss sich an den örtlichen Voraussetzungen schulen. Mit der besonderen Ausgangssituation, die wir im Rhein-Sieg-Kreis strukturell haben, brauchen wir den Rückhalt, der dem genauen Bedarf des gesamten Kreises – der rund 600.000 Mitmenschen, die hier leben – Rechnung trägt.“

Die vitale Initiative des Landrats und der linksrheinischen Bürgermeister vertritt Oliver Krauß in der Landespolitik: „Die neue Erlasslage mit der angekündigten Erhöhung der Corona-Impfungen ist ein positives Signal. Wenn das zentrale Impfzentrum in Sankt Augustin seine Kapazitätsgrenzen erreicht und die dezentrale Entwicklung der Impfung nicht hinkommt, müssen wir reagieren können. Wir sind handlungsbereit und uns linksrheinisch einig, dass in Meckenheim eine weitere Impfmöglichkeit eingerichtet werden soll. Das ist klasse – und bestätigt die politische und menschliche Gemeinschaft, die wir im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis durchsetzungsstark haben."

Die kurzfristig angekündigte Erhöhung der Corona-Impfungen sei ein gutes Signal, ebenfalls die im Verhältnis zuletzt niedrigen Inzidenz-Werte. Allerdings sind das „gute Nachrichten immer nur in kurzer Sicht, denn die Pandemie verursacht tagtäglich schmerzliche Betroffenheit: gesundheitlich und dann wirtschaftlich, sozial, seelisch“, unterstreicht Oliver Krauß: „Quellen und Dynamiken wandeln sich weiterhin, der Anteil der Mutationen nimmt zu. Die Auseinandersetzung mit dem Virus wird uns weiterhin alles abverlangen: das konzentrierte verantwortliche Handeln und vor allen Dingen Solidarität. Es darf aber auch Mut machen, dass Fortschritte sichtbar werden, die wir an verschiedenen Stellen erzielen. Der Dank dafür gilt allen, die jeden Tag dazu beitragen, das durchzutragen, die zurückstehen müssen, die Zusammenhalt stiften oder Funktionalität gewährleisten.“