Europatag der Europäischen Union

09.05.2022

Mit seinem Vorschlag zu einer neuen Zusammenarbeit der Nationen hat der seinerzeitige französische Außenminister Robert Schuman den Grundstein für unsere jetzige Gemeinschaft in der Europäischen Union gelegt: heute vor 72 Jahren, am 9. Mai 1950, am Pariser Quai d’Orsay. Seine tiefe Überzeugung: „Der Friede der Welt kann nicht gewahrt werden ohne schöpferische Anstrengungen, die der Größe der Bedrohung entsprechen.“

Der heutige Europatag erinnert an die damalige Rede Robert Schumans und an das große Glück von Zusammenarbeit, Freundschaft und Wohlergehen, die aus den Trümmern des Krieges hervorgingen. In unserem Bundesland haben wir Identität als Nordrhein-Westfalen und als Europäer. Aus unserer Heimat heraus wird Europa in Städte-/Gemeindepartnerschaften lebendig, in vielen menschlichen Verbindungen, in Freiheit, Solidarität und mit der Freude daran, aus eigenen Grenzen herauszugehen.

Außerhalb der Europäischen Union erweckt der Putin-Überfall seit dem 24. Februar 2022 mörderische Brutalität, Tag für Tag. Auf unseren gemeinsamen Kontinent ist abermals das Leid des Krieges zurückgekehrt, von dem wir gehofft hatten, es auf lange Sicht überwunden zu haben. Der Diktator aber hat russische Staatlichkeit gewaltsam verkehrt gegen Menschenrechte, Zivilisation und Multilateralismus. Die eigene Bevölkerung, die das nicht hinnehmen will, wird zum Schweigen gebracht.

Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind nicht selbstverständlich. Die kraftvollen Anstrengungen, die „der Größe der Bedrohung entsprechen“, sind immer neu zu leisten. Die europäische Perspektive muss für die Ukraine festes Versprechen und Verwirklichung in allen Augenblicken sein: indem wir jede Chance mutig nutzen, die wir zur Unterstützung der Ukrainerinnen und Ukrainer haben.