Europawochen 2023: Bewerbungsphase gestartet

15.11.2022

EUpdate – Leben und Lernen in Europa: Land prämiert Projekte mit bis zu 3.000 Euro

„Toutes les possibilités seront offertes“: Den kommenden Generationen sollen „alle Möglichkeiten geboten“ werden, „um die Bande […] enger zu gestalten und ihr Verständnis füreinander zu vertiefen“. Im neuen Jahr 2023, am 22. Januar, wird die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags, der ein Fundament für die enge Freundschaft zwischen Frankreich und der Bundesrepublik wurde, 60 Jahre zurückliegen. Bundeskanzler Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, Le Président de la République Française, schlossen das Abkommen im festen Vertrauen auf eine neue Solidarität „der Jugend“. Diese Solidarität, „cette solidarité“, verbindet die beiden Nachbarn bis zum heutigen Tag: „hinsichtlich ihrer Sicherheit als auch hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung“, hinsichtlich der Friedensordnung, hinsichtlich der Aufgaben des grünen und digitalen Wandels.

Traditionell wird die jährliche „Europawoche“ in Nordrhein-Westfalen um den 9. Mai herum organisiert: als dem Jahrestag, an dem der seinerzeitige französische Außenminister Robert Schuman im Jahr 1950 mit seiner berühmt gewordenen Rede den Weg zu einem Europa in Gemeinschaft einschlug. Im kommenden Jahr 2023 werden weitere Wochen dazukommen: vom 30. April bis zum 31. Mai 2023, über einen gesamten Monat hinweg. Diese Europawochen 2023 ermuntern wiederum dazu, Initiative zu ergreifen, um der Bedeutung der Europäischen Union Sichtbarkeit zu verleihen und Zusammenhalt neu anzuregen. 

Der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß, Mitglied im Europaausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags, unterstreicht die Notwendigkeit, sich im Angesicht neuer Risiken und gewaltbereiter Bedrohung eng zusammenzuschließen, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu schützen, aus den eigenen Grenzen hinauszugehen: „Der nachhaltige Umbau unserer Versorgungssysteme, die Sicherheit und Bezahlbarkeit von Energie, der Schutz vor Cyberkriminalität, der wirtschaftliche Erfolg und in alldem die Behauptung der Menschenwürde: Dafür sind wir auf die Partnerschaft und die Zusammenarbeit in Europa angewiesen. Die Aggression Putins, die Machtpolitik Chinas, der ungestoppte Klimawandel, die Anforderungen der Konflikt- und Armutsmigration: Regelmäßig kann kein europäischer Staat für sich alleine genommen ausschlaggebenden Einfluss ausüben. Sondern Erfolg und Sicherheit hängen ab von der gemeinschaftlichen Anstrengung.“

Die Europawochen 2023 sind für Oliver Krauß eine „besondere Chance, die große Kraft bewusst und lebendig zu machen, die die Europäische Union als Wertegemeinschaft entwickelt, die Frieden erhält und Wohlstand hervorbringt, die die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger im globalen Zeitalter verteidigt: „Wie vor knapp 60 Jahren, als der Élysée-Vertrag einen Grundstein für Frieden und Freiheit im westlichen Europa gelegt hat, geht es um die Begeisterung für Solidarität und Freundschaft, um Beweglichkeit und Spontanität, um den Gegensatz zum Verschlossensein."

 

Oliver Krauß: Gute Zukunft gründet auf der wirklichen Kultur der Begegnung

Die Europawochen im Mai 2023 stehen unter dem Motto „EUpdate – Leben und Lernen in Europa“. Sie richtet sich an die Gemeinden und Städte in Nordrhein-Westfalen, die Schulen, Hochschulen, Vereine und Verbände, Institutionen und Einrichtungen, die uns im täglichen Leben verbinden: an alle, die zu den zukunftsgewendeten Motiven gute Ideen haben und sie zum Projekt machen. 

Über einen Wettbewerb werden seitens des Landes ausgewählte Projekte mit bis zu 3.000 Euro prämiert. Dazu ist grundsätzlich wichtig, dass die Vorhaben eine möglichst große Zahl von Mitmenschen einbeziehen und dass sie eine große Öffentlichkeit erreichen. Leitmarkierung für die Projekte, die an dem Wettbewerb teilnehmen können, ist im Jahr 2023 die Fragestellung, wie die Digitalisierung zu einem besseren Zusammenleben in der Gemeinschaft beitragen kann: beispielsweise über digitale Gesundheitsanwendungen, über die Social Media oder über ein „Smart Home“, das mit technologischen Qualitäten von Arbeit entlastet.

Unter diesem Aspekt sind für den Wettbewerb die leitenden Fragestellungen:

„Die EU und die digitale Arbeits- und Bildungswelt: Wie leben und lernen wir im Europa von morgen?“

„Mobil in Europa: Wie kann die EU attraktiver für Fachkräfte werden?“

„Wo und wie möchtest Du in Europa arbeiten?“ 

„Bildung europaweit: Wie kann die EU lebenslanges Lernen fördern?“ 

Der Einsendeschluss für die Bewerbungen zu dem Wettbewerb ist der 22. Januar 2023. Alle notwendigen Informationen gibt es im Internet auf der Präsenz der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen/des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales: https://www.mbei.nrw/europawoche

Für eine telefonische Rücksprache und für den Kontakt per E-Mail steht in der Staatskanzlei Frau Chiara Picado Maagh zur Verfügung: unter der Rufnummer 0211/837-1568, oder per Mail unter Chiara.Picado-Maagh [at] stk.nrw.de

Oliver Krauß: „Eine große Beteiligung aus unserem Rhein-Sieg-Kreis würde mich besonders freuen. In den Erschütterungen durch Gewalt, im Kampf um jedes Zehntel Grad und im Ringen um soziale Fairness können die Europawochen im kommenden Jahr ein wertvolles Forum sein, um für die Werte und Überzeugungen zu aktivieren, die wir in der EU teilen. Die Gemeinschaft muss Stellung nehmen, Perspektive geben, den Erwartungen gerecht werden, für Frieden und Sicherheit zu handeln. 

Eine Europäische Union der Besitzstandwahrung hat keinen Bestand. Sondern ihr Erfolg gründet auf der Solidarität und der wirklichen Kultur der Begegnung. Diese effektivieren wir landespolitisch: Wir arbeiten an einer regionalen Aufbau-Partnerschaft in der Ukraine. Wir wollen die Ukraine einbeziehen in die Zusammenarbeit unseres Regionalen Weimarer Dreiecks: mit unseren Partnern aus Frankreich und Polen. Wir engagieren uns für die Neuausrichtung des Energiebinnenmarktes der EU. Nordrhein-Westfalen kräftigt seine internationalen Partnerschaften, um im Epochenwandel Sicherheit zu gewinnen und zu geben. Wir wollen die Zusammenarbeit mit dem Vereinigten Königreich weiter vertiefen, dem Gründungspaten unseres Bundeslandes. Das Gelingen in den Entfesselungen der Zeit, in bedrohten und zerbrechenden Ordnungen, ist auf das breite Verständnis von Europa angewiesen, auf die Leidenschaft, sich für die freiheitliche Ordnung, für die Solidarität und Rechtsstaatlichkeit zu engagieren. Dafür bieten die Europawochen eine tolle Plattform.“