Neue Kapazitäten für Eisenbahnverbindung Köln/Bonn schaffen

01.07.2017

Oliver Krauß: Verträge erweitern, zusätzliche Finanzmittel bereitstellen, Initiative beim NVR

Keine zusätzlichen Züge auf überlasteter Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn möglich

Platzkapazitäten der Regionalzüge müssen erhöht werden

Köln/Bonn/Rhein-Sieg-Kreis. Die linksrheinische Eisenbahnverbindung zwischen Köln und Bonn ist eine der nachfragestärksten Strecken im gesamten Gebiet des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR). Im Regionalbahnverkehr hat diese Verbindung sogar die höchste Nachfrage im gesamten Verbundraum. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, müssten grundsätzlich mehr Züge zum Einsatz kommen.

Dafür wiederum fehlen nicht nur die Finanzmittel, sondern auch die freien Trassen. Die DB Netz AG hat nun sogar den Streckenabschnitt zwischen Hürth-Kalscheuren, Bonn und Remagen offiziell als überlastet angezeigt. Diese Meldung gegenüber dem Eisenbahnbundesamt und der Bundesnetzagentur wird in der Branche übereinstimmend als „Bankrotterklärung“ bewertet.

„Schon seit geraumer Zeit gibt es erhebliche Schwierigkeiten, die angemeldeten Trassen des Nah-, Fern- und Güterverkehrs überhaupt einzuhalten“, stellt Oliver Krauß, CDU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der CDU-Fraktion beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland fest. Die Lage werde sich durch den Ausbau der S-Bahn-Linie 13 auf der rechten Rheinseite aber noch verschärfen. „Dort wird rund zehn Jahre gebaut. Während dieser Zeit müsste ein Teil des Güterverkehrs auf die linke Rheinseite verlagern. Das gibt die Infrastruktur aber nicht her, wie die Überlastungsanzeige leider belegt“, so Krauß.

Bei dem bestehenden Gleisnetz könnten daher keine zusätzlichen Nahverkehrszüge auf den Linien RE 5, RB 26 und RB 48 eingesetzt werden. Die Machbarkeitsstudie für den Bau einer linksrheinischen S-Bahn ist zwar auf den Weg gebracht; bis zu einer Realisierung dürften aber viele Jahre vergehen, da in jedem Fall zusätzliche Gleise neben die bestehenden Bahntrassen gebaut werden müssten.

„So lange dürfen und können wir nicht warten. Wir müssen deshalb alle Möglichkeiten ausschöpfen, um ohne zusätzliche Gleise die Kapazitäten der bereits jetzt fahrenden Nahverkehrszüge zu erhöhen“, fordert Krauß.

So könnten ebenso wie auf der Regionalexpress-Linie 5 (Emmerich-Köln-Bonn-Koblenz) auch bei den Regionalbahnlinien RB 26 (Köln-Mainz) und RB 48 (Wuppertal-Bonn) Doppelstockzüge zum Einsatz kommen. Alternativ ist denkbar, anstelle der bestellten Zweifach-Traktionen künftig eine weitere Traktion anzuhängen. Auf diese Weise könnten die Platzkapazitäten erheblich erhöht werden, damit wir die Fahrgäste auch künftig befördern können, so Krauß.
Zu klären sei die Rechts- und die Finanzlage. So müssten bestehende Verträge mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen erweitert und zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt werden.

Krauß kündigte an, eine entsprechende Initiative beim NVR auf den Weg zu bringen.