Klares Bekenntnis zur Apotheke vor Ort

02.11.2018

Landtagsabgeordneter Oliver Krauß als Praktikant in Heimerzheimer Apotheke

Auf Einladung der Inhaberin Susanne Zähnke konnte der CDU-Landtagsabgeordnete Oliver Krauß in der sitzungsfreien Zeit der Herbstferien einen Tag lang hinter die Kulissen der „Kloster-Apotheke“ in Swisttal-Heimerzheim blicken. Diese Apotheke gehört einem Verbund von mehr als 1.100 inhabergeführten Geschäften an und hat darüber hinaus Vorbildfunktion, da sie regelmäßig nach einem gesonderten Qualitätsmanagement zertifiziert wird.

Krauß hatte im Landtagswahlkampf des vergangenen Jahres zahlreiche Apotheker seines Wahlkreises aufgesucht und sich deren Anliegen angehört.
Nach seinen beiden Praktika in der Gastronomie entschied sich der Alfterer Landtagsabgeordnete daraufhin ganz bewusst für die Hospitation in einer Vor-Ort-Apotheke. Denn seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Oktober 2016, nach dem sich ausländische Versandhändler nicht mehr an die deutsche Arzneimittelpreisverordnung halten müssen, steigt der Absatz von rezeptpflichtigen Arzneimitteln im Versandhandel deutlich an und viele Pharmazeuten sorgen sich aufgrund dieser ungleichen Bedingungen um die Zukunft der örtlichen Apotheken. „Die Apotheken vor Ort sichern eine flächendeckende Versorgung rund um die Uhr. Darüber hinaus beraten die stationären Apotheker und stellen bestimmte Arzneimittel selbst her. Diese wichtigen Dienstleistungen bieten Versandapotheken grundsätzlich nicht.“, stellte Oliver Krauß fest. „Für die strikt gewinnorientierten Versandapotheken würde sich die individuelle Herstellung spezieller Arzneimittel schon finanziell nicht lohnen“, so Krauß.
Darüber hinaus gebe es keine Garantie, dass beim Versand mit Logistikunternehmen stets die für Arzneimittel vorgeschriebenen Temperaturen eingehalten werden.

Während seines Tagespraktikums erhielt der Landtagsabgeordnete einen umfassenden Einblick in das Berufsbild der Pharmazie. Dazu gehören neben fachkundiger Expertise, Beratung und Verkauf namentlich das Bestellen von Medikamenten, die Pflege des Warenwirtschaftssystems, die Kontrolle und Herstellung individueller Rezepturen. Überdies erfordert die sorgfältige Dokumentation erheblichen Arbeitsaufwand, mit genauesten Schritten beispielsweise im Blick auf BtM-Rezepte oder im Blick auf die einzelfallbezogene Arzneimittelherstellung. „Über diese unerlässliche Sorgfalt hinaus, die zum Markenkern gehört, ergibt sich zudem vielfacher bürokratischer Aufwand. Alles zusammengenommen, beanspruchen Erfassung, Nachweis, Registrierung oder Verschriftlichung etwa 70 Prozent des gesamten Arbeitsalltags“, schätzt Apothekerin Susanne Zähnke.

Im Labor konnte Oliver Krauß der Pharmazeutin bei der sorgfältigen Herstellung spezieller Rezepturen über die Schulter schauen: Eingangs werden mithilfe der „Plausibilitätsprüfung“ die Substanzen auf ihre Verträglichkeit im Verhältnis zueinander geprüft, und es wird exakt maßgenommen für eine bestmögliche Wirksamkeit. Sofern Unregelmäßigkeiten identifiziert werden, muss die Rezeptur mit dem ausstellenden Arzt erneut abgestimmt werden.

Besonders beeindruckt zeigte sich Oliver Krauß von dem Kundenservice und ganzheitlichen Qualitätsmanagement: „Dieses Praktikum hat noch einmal eindrucksvoll bestätigt, wie wichtig der Apotheker vor Ort als Ansprechpartner in Gesundheitsfragen ist. Dieses hervorragende Angebot, die Rundumversorgung mit Präsenz-Apotheken vor Ort, darf nicht einem immer aggressiveren Wettbewerb im Arzneimittelhandel zum Opfer fallen“, fordert Krauß.
„Mein Dank gilt Frau Zähnke und ihrem Team für die fachkundig vermittelten Einblicke und für die freundliche Aufnahme. Nur so konnte ich unmittelbar erleben, welche unmittelbaren Auswirkungen die Entscheidungen von Politik und Verwaltung für die Apotheken haben“, stellte Krauß fest.