Hochkonjunktur für Fahrrad, E-Bikes, Pedelecs in NRW – Rückenwind für die Vorhaben im Rhein-Sieg-Kreis

05.11.2020

RadPendlerRoute im Vorgebirge wird weitergebaut

Der Haushaltsentwurf des NRW-Verkehrsministeriums plant für das Jahr 2021 mit insgesamt 54 Millionen Euro für den Ausbau der Fahrradwege in Nordrhein-Westfalen. Das sind noch einmal 15 Millionen Euro mehr als im laufenden Haushalt 2020: nämlich zehn Millionen Euro für Radschnellwege und fünf Millionen Euro für den Radwegebau an Landesstraßen. Auch personell legt das Land weiter nach: Eigens um die Genehmigungen für neue Radwege zu beschleunigen, werden im Jahr 2021 fünf neue Stellen bei den Bezirksregierungen vorgesehen. Bereits in diesem Jahr sind für die Planung zehn neue Stellen beim Landesbetrieb Straßenbau eingerichtet worden.

Der Gesamtetat des NRW-Verkehrsministeriums wird im kommenden Jahr erneut wachsen: auf dann insgesamt über drei Milliarden Euro. Das verspricht auch für die Vorhaben im Rhein-Sieg-Kreis neuen Rückenwind. „Der Landeshaushalt für unsere Verkehrswege stemmt Investitionen für alle Generationen: um zusammenzufinden, Ressourcen zu schonen, Umwelt zu schützen, Wohlfahrt und Funktionalität zu sichern“, erklärt der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß, der dem Verkehrsausschuss des Landtages als ordentliches Mitglied angehört.

Wie strukturierend gute Erreichbarkeit gerade im ländlichen Raum ist, legten die schmerzlichen Erfahrungen der Pandemie einmal mehr offen: „Deshalb verdient der Verkehrsetat das besondere Gewicht im Gesamthaushalt des Landes, der im Jahr 2021 im Zuschnitt des ‚normalen Haushalts‘ wiederum ohne Schulden auskommt. Deshalb hat die NRW-Koalition von CDU und FDP die Mittel für den Radwegebau schon zum jetzigen Zeitpunkt um fast 40 Prozent erhöht. Infolgedessen wird im kommenden Haushaltsjahr mit der Rekordsumme in Höhe von zwei Milliarden Euro für den ÖPNV geplant, inklusive knapp 23 Millionen Euro für die Vernetzung.“

Auch im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, den Oliver Krauß im Landtag vertritt, werden Vorhaben des Radwegebaus forciert: In diesen Tagen wird der Radweg an der L 163 realisiert, zwischen Swisttal-Heimerzheim und Weilerswist-Metternich. Perspektivisch signalisiert die verantwortliche Regionalniederlassung von Straßen.NRW, Euskirchen, zeitnahe Handlungsbereitschaft, den Radweg an der L 261 zwischen „Sängerhof“ und Meckenheim umzusetzen: sobald der schwierige, aber voranschreitende Grunderwerb der erforderlichen Flächen neben der L 261 abgeschlossen werden kann. Zur Planung des kombinierten Geh- und Radweges an der L 300 in Bornheim, in den Ortslagen Hersel und Widdig, ist mit dem Landesbetrieb Straßenbau ein festes Vorgehen verabredet. Ein ergänzender Radweg an der L182, Bornheim-Brenig in Richtung Swisttal-Heimerzheim, hat endlich eine deutlich höhere Priorität.

Aktuell verlautet aus Düsseldorf, dass das NRW-Verkehrsministerium das diesjährige „Programm zur Förderung der Nahmobilität 2020“ mit einem zweiten Teil fortsetzt, der nochmals mit 7,8 Millionen Euro ausgestattet wird: zusätzlich zu den 20,9 Millionen Euro aus dem ersten Teil. Von diesem ersten Programm-Teil haben die Gemeinde Wachtberg bzw. der Rhein-Sieg-Kreis als Baulastträger profitiert: mit einer „Lückenschluss“-Investition für das längerfristige Vorhaben, zwischen dem Knotenpunkt der L 158, in der Ortslage Villip/Pech, und der Ortschaft Berkum einen vollständigen Fahrrad- und Gehweg auszubauen.

Der jetzt vorliegende zweite Teil des Förderprogramms wird laut Krauß ein wichtiges Projekt in der Gemeinde Alfter unterstützen, nämlich die Ergänzung der „RadPendlerRoute“ in zwei Teilabschnitten:
Für den ersten Teilabschnitt von der Straße „im Benden“ aus, die in der Ortslage Alfter die Haltestelle der Stadtbahnlinie 18 mit der Bonn-Brühler-Straße verbindet, bis zur Stadtgrenze Bornheim wird eine Zuwendung in Höhe von 446.100 Euro zugesagt. In südlicher Richtung wird für einen zweiten Routen-Abschnitt – von „Im Benden“ aus bis zur Brücke über die K 12n, kurz vor der Bonner Stadtgrenze – ein Zuschuss in Höhe von 353.000 Euro bewilligt.

Oliver Krauß: „Die dynamischen Investitionen des Landes in den Radwegebau sind elementar, um die Verkehrssituation zu entspannen und Anreize für den nachhaltigen ‚Umstieg‘ zu schaffen.“ Die Landespolitik forciert das Anliegen, das Fahrrad als „Allround-Verkehrsmittel“ für den Freizeitverkehr und insbesondere für Berufspendler attraktiver zu machen, zudem mit der Erarbeitung eines Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetzes. Ende 2019 hatte der Landtag dazu einen Impuls der Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad" aufgegriffen: Das Parlament hat die Landesregierung beauftragt, noch in dieser Legislaturperiode ein entsprechendes Gesetz zu konzipieren und in den Landtag einzubringen.

Oliver Krauß, der auch verkehrspolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion im Rhein-Sieg-Kreis ist, betont die „geeinte Ambition“, dem erhöhten Mittelfluss vorauszuplanen, Baureife zu schaffen: „Ziel im Land ist, dass von den sinnvoll entwickelten Projekten gebaut wird, was gebaut werden kann. Deshalb ist das gemeinschaftliche, konstruktive Engagement unverzichtbar, durch das sich unsere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auszeichnen – an der Seite des Kreises, des Landesbetriebs, und mit wesentlichen Impulsen des ADFC“, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs.

Auf Grundlage von Vorschlägen des ADFC sind erst im Frühjahr zwei „RadPendlerRouten“ erarbeitet und eingeweiht worden, die auf bestehenden Wegen abseits stark befahrener Straßen verlaufen: einerseits vom Rheinbacher Bahnhof kommend, über Swisttal-Morenhoven und Buschhoven, über die südlichen Ortschaften der Gemeinde Alfter, in Richtung Bonn-Dransdorf und der Innenstadt. Andererseits vom Bahnhof der Stadt Rheinbach aus über Meckenheim, über den Westen Merls und über Bonn-Röttgen, in Richtung Bonner Hauptbahnhof.