Foto: Stephan Zieger - Krippe in Sankt Margaretha, Adendorf
Am 19. Dezember 1944 schreibt Dietrich Bonhoeffer aus dem Kellergefängnis in Berlin an seine Verlobte Maria. Am Ende seines Schreibens stehen „ein paar Verse, die mir in den letzten Abenden einfielen“. Sie sind uns erhalten geblieben: …. „Lass warm und hell die Kerzen heute flammen, die Du in unsre Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen! Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.“
„Von guten Mächten treu und still umgeben“ … . Das Licht, das in der Nacht scheint, geht von Bethlehem aus. Dietrich Bonhoeffer schreibt fünf Tage vor dem Heiligen Abend 1944. Ohne Weihnachten ereignet sich kein Ostern. Ohne Weihnachten heißt es in der Präambel unseres Grundgesetzes nicht in derselben Weise: im Bewusstsein der „Verantwortung vor Gott“. Ohne Weihnachten steht auf dem Dollarschein der USA nicht mit der gleichen Zuversicht: „In God we trust.“ – „Wir vertrauen auf Gott.“
Das Vertrauen auf Gott: An Weihnachten feiern wir, dass Gott in unsere Welt kommt. Diese Botschaft anzunehmen und von ihr aus Politik zu gestalten, ist – im wahrsten Sinne des Wortes – entscheidend. Der große Theologe Karl Rahner drückt das sehr deutlich aus: Wer die Zukunft nur nach dem beurteilt, was wir als Menschen können, der kann „nicht pessimistisch genug sein“. Weihnachten aber, die Menschwerdung, ist realistisch der Grund zu einem Optimismus, „der nicht Utopie“ ist, sondern der „die ganze Wirklichkeit Gottes“ in Betracht ziehen kann.
Politik aus christlicher Verantwortung wird von diesem Optimismus getragen. „Der unfruchtbare Pessimismus, der unser Land zu lähmen drohte, ist überwunden.“ Im Mai 1986 zieht Helmut Kohl eine Bilanz. Seit rund dreieinhalb Jahren ist er damals Bundeskanzler. Helmut Kohl erinnert an die Grundüberzeugung, von der christlich-demokratische Politik ausgeht: „Wir können als Menschen unserer Unvollkommenheit und Endlichkeit nicht entrinnen. Sie anzunehmen, erfordert in unserer Zeit neuen Mut und mehr Zuversicht, die jeder für sich im Glauben an Gott gewinnen kann.“
Wer kein Vertrauen hat, resigniert
Und heute? Zuversicht und Optimismus? Oder Verzagtheit und Pessimismus? Zu dem Kalkül Putins gehört es, Europa kleinzureden. Die extremistischen Parteien bei uns setzen auf die „negative Sprache“, die das negative Denken provoziert und Vorurteile anheizt. In der Bundespolitik ist die Regierung in den letzten Jahren eine positive Erzählung schuldig geblieben. Ein Staat, der immer ausschließlicher umverteilt, verspricht keine Zukunft.
An der Schwelle zum neuen Jahr 2025 stehen wir menschheitsgeschichtlich vor Herausforderungen, wie wir sie in unserer heutigen Generation bisher nicht kannten: auch in der Bundesrepublik, auch bei uns im Rhein-Sieg-Kreis. Am 23. Februar 2025 wird der Bundestag neu gewählt. Dann machen wir als Union ein großes politisches Angebot. Wie wohl niemals zuvor ist es eine grundsätzliche Alternative zu einer Politik, die die Bereitschaft entmutigt, persönlich Verantwortung zu übernehmen. In ihrer Konsequenz stehen immer weniger Mitmenschen, denen es gut geht, und immer mehr, die kaum zurechtkommen.
Am 14. September 2025 folgen die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Behalten wir eine Heimat in Sichtweite, in der wir zusammenleben und gemeinsam etwas schaffen? Oder stehen am Ende die „Schwarmstädte“, die „siechenden Dörfer“ und „Hotspots“ – eine Gesellschaft, die weiter auseinanderdriftet?
In der Begrenztheit der Möglichkeiten, die Menschen haben, kommt es auf „neuen Mut und mehr Zuversicht“ immer wieder an. Das eine und das andere teilen wir in der Union, wie es in keiner anderen Partei geteilt wird. Dafür ist Weihnachten ein Ausgangspunkt, noch ganz am Anfang. Wie es in einer schon älteren Liedzeile heißt: Wir Menschen können „nicht tiefer fallen als in Gottes Hand". Daraus werden bis heute der Tatendrang, die Vielfalt und Offenheit.
Ich bedanke mich ganz herzlich für alle lebendigen Kontakte und für die gute Zusamenarbeit in dem nun zu Ende gehenden Jahr 2024. Die CDU im Rhein-Sieg-Kreis ist auf die großen Herausforderungen gut vorbereitet. Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören, wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest! Mit geeinten Kräften werden wir uns auch im neuen Jahr 2025 den schwierigen Aufgaben zuwenden, die vor uns liegen: entschlossen, für eine freie und faire Welt einzusetzen, was wir können. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe.
Frohe Weihnachten für Sie, einen glücklichen Jahreswechsel und Gottes Segen
Ihr
Oliver Krauß
Empfehlen Sie uns!