Neue Swistbachbrücke ist im Bau: Update mit Staatssekretär Dr. Hendrik Schulte in Heimerzheim

29.09.2021

Direktvergaben ermöglichen hohes Tempo bei Instandsetzungen

Spätestens Anfang 2022 soll die L 182 wieder durchgängig befahrbar sein: vom Bornheimer Hellenkreuz über den Rankenberg nach Heimerzheim in Richtung Euskirchen – und umgekehrt. Im Zuge der Hochwasserkatastrophe war die Brücke über die Swist im Heimerzheimer Norden komplett unterspült worden und infolgedessen eingestürzt, in Sichtweite der Autobahnanschlussstelle der A 61 in Swisttal-Heimerzheim. Jetzt ist der Ersatzneubau gestartet. 25 Meter Spannweite sollen im Ergebnis stehen, 16 Meter Breite zwischen den Geländern, 400 Quadratmeter Brückenfläche. Die eigentliche Brücke wird dabei anderenorts hergestellt und dann vor Ort angepasst. Am Mittwoch, 29. September 2021, überzeugte sich der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß an der Seite von Dr. Hendrik Schulte, dem Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Verkehr, von Planung und Fortschritt.

Zu Beginn des Monats August hatte sich bereits Verkehrsminister Hendrik Wüst ein persönliches Bild von den Zerstörungen gemacht, in deren Folge die L 182 gesperrt und eine großräumige Verkehrsumleitung eingerichtet werden musste. Angesichts einer zeitgleich notwendigen Sperrung der K 33 (Bornheim-Rösberg nach Metternich) und der großteils gesperrten A 61 war der Pendlerverkehr zwischen Bornheim, Swisttal und Euskirchen einmal mehr empfindlich beeinträchtigt. Umleitungen durchs Vorgebirge (in Richtung Phantasialand-Autobahn 553) und Ausweichbewegungen in das untergeordnete Straßennetz waren die Folge.

 

Oliver Krauß, Mitglied des Verkehrsausschusses: „Überall im Land haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Straßen.NRW alles daran gesetzt, Funktionalität zurückzugewinnen. Jetzt sind von 220 Straßensperrungen, die der Landesbetrieb veranlassen musste, 95 Prozent wieder aufgehoben. Der Planungs-, Genehmigungs- und Bauhochlauf, der im Jahr 2017 in Gang gebracht wurde – mit zuletzt 220 neuen Planerinnen und Planern – erhält mit dem Infrastrukturpaket II zusätzlichen Schwung.“ Dieses Paket ist derzeit im parlamentarischen Verfahren. Ersatzneubauten sollen ohne vorherige Planfeststellung möglich werden: als bestimmte, rein konstruktive Anpassung, um die Umsetzung dringend benötigter Infrastruktur zu beschleunigen. Als Ausnahme kommt das zu gewinnende Tempo jetzt schon in den von der Flutkatastrophe betroffenen Ortschaften an.

Wichtig ist zudem der schnellere Start von Baustellen: im besonderen Fall bereits während der Planfeststellungsverfahrens. Oliver Krauß: „In unseren Tagen war es selten so wichtig, Ersatzneubauten mit solcher Geschwindigkeit und Sorgfalt zu schaffen. Wie sehr die Leistungsstörung im Verkehr – Straße, Schiene, Radweg – unser gutes Zusammenleben beeinträchtigt, erleben wir in allen Generationen, im Berufsverkehr, in der Logistik, auf dem Weg zum Arzt.“

Die geeinte Anstrengung, unmittelbar nach der Katastrophe mit dem Wiederaufbau zu beginnen, wird dadurch beschleunigt, dass Aufträge bis zu einem Volumen von 5,3 Millionen Euro – nach einer Wirtschaftlichkeitsprüfung – ohne Ausschreibungsverfahren direkt vergeben werden können. Der Wunsch, in der Ausnahmesituation auf dem Weg der Vergabe maximal effektiv zu sein, habe ihn gerade aus den betroffenen Ortschaften Swisttals erreicht, bestätigt Oliver Krauß.

Dass die Instandsetzung auf der L 182 hochgespannte Perspektive hat und immer mehr Verkehrsadern im ganzen Kreis wieder frei werden, ist ebenso Verdienst von Verwaltung, Rat und menschlicher Gemeinschaft, betont der Politiker: „Ob in Rheinbach, zum Beispiel im Fall der Ortsdurchfahrt Flerzheim, Konrad-Adenauer-Straße, oder in den Ortschaften der Gemeinde Swisttal – die persönliche Erfahrung und die Expertise vor Ort bleiben entscheidend für die passgenaue, zukunftsorientierte Lösung. Fast täglich habe ich aus den zerstörten Gebieten Anregungen mitgenommen und vermittelt, die konkret weiterhelfen, die Planung nachhaltiger zu machen.“

Hochwassermodelle, Einbindung des Erftverbandes, Effekte eines mehr oder weniger breiten Durchlasses: Der Neubau der Swistbachbrücke in der Ortslage Heimerzheim erfolgt in großer konstruktiver Anspannung für einen bestmöglichen Flut- und Hochwasserschutz in der Zukunft, für den sich viele engagieren. Dabei, so wurde bei dem Ortstermin mit Staatssekretär Dr. Schulte deutlich, sind viele hochsensible Faktoren zu berücksichtigen und die Richtigkeit einer Maßnahme genau abzuwägen.