Rheinspange: Unsere örtlichen Interessen und die Umwelt berücksichtigen

08.06.2021

Aus 12 Varianten soll im Verlauf des Jahres eine Vorzugsvariante für die neue Rheinquerung 553 festgelegt werden, als Verbindung zwischen A 555 und A 59. Nun wachsen neue Zweifel, ob das Verfahren wirklich so objektiv ist, wie zugesagt.

Auslöser ist eine Untersuchung des TÜV Nord zu den Risiken einer Rheinquerung bei Godorf. Wegen der dortigen Chemieanlagen prognostiziert der TÜV ein höheres Gefahrenpotential als bei der Verwirklichung einer südlichen Variante. Der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß kritisiert, dass mit nur einem einzigen isolierten Gutachten im Umkehrschluss der Anschein erweckt wird, dass die südlichsten Varianten – mit neuem Anschlussknoten bei Urfeld (W3) bzw. bei Widdig (W4) – vorzugswürdig seien.

„Wir laufen Gefahr, mühsam erarbeitetes Vertrauen in ein transparentes, ergebnisoffenes Verfahren leichtfertig zu verspielen“, so der Verkehrspolitiker. Denn eine Realisierung der Varianten W3 und W4 hätte gravierende negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, wie von der Bürgerinitiative Rheinspangew3w4 dargelegt. So würden zusätzliche Verkehre auf das Straßennetz in und um Bornheim zukommen.

Für die Forderung, vollständig auf eine neue Rheinquerung zwischen Köln und Bonn zu verzichten, mangelt es bislang an einer ausreichenden Bewertungsgrundlage: Zum einen müssen alle Fakten vorliegen, insbesondere die gutachterlichen Einschätzungen zu den negativen Auswirkungen aller vorgeschlagenen Trassen. Zum anderen muss betrachtet werden, wie sich das Mobilitätsverhalten in Folge der Verkehrswende tatsächlich verändern wird. Denn auch für eine glaubhafte Verkehrswende werden weiterhin Straßen benötigt.

Für den Öffentlichen Personennahverkehr soll es eine eigene Rheinbrücke geben („rechtsrheinische Rheinuferbahn“), die zugleich dem Fahrrad- und Fußgängerverkehr dient.

Oliver Krauß: „Fest steht, dass es keine neue Rheinquerung geben darf, die unsere Interessen vor Ort und die Umwelt nicht angemessen berücksichtigt. Das wiederum spricht ganz grundsätzlich für eine Tunnelverbindung. Es ist wichtig, dass die Bürgerinitiative Rheinspangew3w4 und die Bornheimer CDU eng am Ball bleiben. Für das sachliche, ehrenamtliche Engagement und für die gute Zusammenarbeit bin ich sehr dankbar.“

Die Verantwortlichkeit und die Entscheidung über den Bau und die genaue Linienführung einer neuen Rheinquerung liegt nun aber bei der Autobahn GmbH und somit beim Bund.