„Wenn die Hand, die wir halten, uns selber hält“ … . Im Jahr 2004 ist auf Beschluss der Presbyterien der Evangelischen Kirchengemeinden in Meckenheim, Rheinbach und Swisttal die Stiftung „Integrative Behindertenarbeit“ gegründet worden. Später kam die Evangelische Kirchengemeinde Wachtberg hinzu. Die Stiftung heißt heute: „Inklusion gemeinsam gestalten“. Jetzt hat die Stiftung ihr rund 20-jähriges Bestehen im Café sofa in Meckenheim gefeiert – am 2. April, dem Welt-Autismus-Tag, der im Jahr 2007 von der Generalversammlung der Vereinten Nation eingeführt worden war.
In der Stiftung treten Ehrenamtliche seit mehr als 20 Jahren dafür ein, dass in der Nachbarschaft Brücken entstehen. Ihr Engagement kommt da entgegen, wo es eine Beeinträchtigung an Leib oder Seele erschwert, am Zusammenleben teilzunehmen: https://inklusion-gemeinsam-gestalten.de
Reichen Regelleistungen des Staates nicht aus, dann unterstützt die Arbeit der Stiftung möglichst unkompliziert. Zum Beispiel mit der Unterstützung von kleineren Umbauten zur Beseitigung von Hindernissen im Wohnraum. Oder: Inklusive Ferien und Freizeiten werden unterstützt. Oder: Entgeltanteile werden übernommen, um im Fall einer Behinderung den Einstieg in das Erwerbsleben zu erleichtern. Mit den Angehörigen werden Lösungen gesucht und abgestimmt: individuell so, wie es passt.
Der Stiftungsrat stellt sich vor
Die Arbeit der Stiftung verantwortet der Stiftungsrat. Seine Angehörigen werden von den Presbyterien der Kirchengemeinden entsendet. Vorsitzende ist die Diakonin Sonja Freischem aus Meckenheim: in der Nachfolge von Ingrid König, die diese Aufgabe nach vielen Jahren des vorbildlichen Einsatzes in jüngere Hände gelegt hat. Und im neuen Stiftungsrat bringen sich ebenso ein: Jürgen Wollowski aus Meckenheim, Renate Jorke und Jürgen Schäfer aus Rheinbach, Klaudia Bald und Leonie Jäger aus Swisttal, Raphaela Sonntag und Georg von Streit aus der Gemeinde in Wachtberg.
Im Rahmen der Feierstunde im Café sofa stellten sich die Mitglieder des aktuellen Stiftungsrates der Öffentlichkeit in einem Pressegespräch vor. Sie gaben Einblicke in konkrete Projekte, Ausblicke darauf, was geplant ist – und unterstrichen den großen und konkreten Bedarf, für zusätzliche Hilfestellungen zu mobilisieren, um sozial besser zu leben.
Für ihre Gemeinden und Städte steht das Bürgermeisterkollegium hinter dem Einsatz der Stiftung. Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, die Bürgermeister Holger Jung, Jörg Schmidt und – in Vertretung von Ludger Banken – Kalle Kerstholt, der Erste Stellvertretende Bürgermeister in Rheinbach: Sie alle zeigten durch ihre persönliche Anwesenheit im Café sofa ihre Verbundenheit und Unterstützung. Die evangelischen Kirchengemeinden waren vertreten durch Pfarrerin Elisabeth Berg, durch Pfarrerin Kathrin Müller sowie durch Pfarrerin Ingeborg Dahl.
Schirmherr der „Stiftung Inklusion gemeinsam gestalten“ ist seit Beginn des Jahres 2020 Oliver Krauß. Der Landtagsabgeordnete aus Alfter bedankte sich im Rahmen der Feierstunde für einen „Einsatz aus dem Herzen heraus, auf den unser gutes Zusammenleben angewiesen“ ist. Denn:
„Eine Gesellschaft, die Solidarität auf Leistung und Gegenleitung reduziert, verdient ihren Namen nicht. Am Ende versinkt sie in Armut. Menschen, die mit körperlichen Behinderungen konfrontiert sind, stehen mit ihren Familien dann oft allein. Und gleichfalls: Seniorinnen und Senioren werden abgehängt. Alleinerziehende können den Anschluss nicht halten. Der Alltag junger Menschen wird von öffentlichen Einrichtungen verwaltet. Wenn sich aber alle nehmen, was sie nur können, wenn sie sich den Verpflichtungen für andere entziehen: Dann scheitern Begegnung und Zusammenarbeit.“
Das Café sofa an der Hauptstraße 59 ist ein Mittelpunkt in Meckenheim zur Überwindung von Barrieren im Alltag: „sozial - offen - familiär – anders“. Hinter dem Café steht der Verein „Wir für Inklusion e. V." Vorsitzende ist Katja Kroeger, viele engagieren sich mit ihr.
Alle Informationen gibt es im Internet unter: https://wir-fuer-inklusion-meckenheim.de
Und unter: https://www.cafe-sofa-meckenheim.de
Zum Team im Café sofa gehört Lina Hagemann aus Heimerzheim. Sie ist mit einem Down-Syndrom geboren worden. Heute sind die großartigen Kuchen, die die 26-Jährige backt, nicht wegzudenken für die Besucherinnen und Besucher im Café sofa. Lina Hagemann arbeitet in den Bonner Werkstätten. Im Café sofa arbeitet sie tageweise mit. Für die Unterstützung, die Lina Hagemann in Meckenheim leistet, übernimmt die Stiftung Anteile des Lohnes. Und ebenso für weitere Mitmenschen, die in den Bonner Werkstätten tätig sind: Es wird eine echte Win-win-Situation daraus.
Um die Kirche in Meckenheim mit einer Höranlage auszustatten, um Fahrten zu übernehmen, wenn es aus der eigenen Kraft nicht geht, um das Auto behindertengerecht umzubauen: Das Engagement der Stiftung, das ehrenamtlich erbracht wird, ist für die sachlich notwendigen Leistungen auf Spenden angewiesen. Diese sind unmittelbar möglich. Sie können allerdings auch als Zustiftung zu dem Vermögensstock der Stiftung geleistet werden: Dann kommt der Zins den Projekten ungeschmälert zugute. Die Stiftungszwecke sind „ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und kirchliche“.
Die „Spenden werden vom Finanzamt als Sonderausgaben anerkannt, solange sie 20 Prozent aller Einkünfte der Spenderin/des Spenders nicht übersteigen. Stiftungen/Zustiftungen sind ebenfalls steuerlich begünstigt. Bei größeren Beträgen kann die Zweckbindung an die Inklusive Gemeindearbeit von der Zustifterin/dem Zustifter zudem präzisiert werden“.
Spenden können vorgenommen werden über die Bankverbindung:
Ev. Kirchengemeinde Meckenheim
IBAN: DE89 3506 0190 1088 4332 69
KD Bank Dortmund.
Und der Verwendungszweck lautet: „Stiftung“ plus den Namen der Spenderin/des Spenders mit kurzer Anschrift.
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