Vorsichtige Signale der Entspannung: Voreifelbahn und Züge der Eifelstrecke starten eingeschränkt – Teil-Öffnungen der A 61

31.08.2021

„Späterer Ersatzneubau in Ortslage Ollheim darf nicht zu neuer Vollsperrung führen“

Die Verkehrssituation nach der Hochwasserkatastrophe vom 14./15.07.2021 in der Region bleibt hoch angespannt, aber es gibt erste „Lichtblicke“.

Seit Montag, 30.08.2021, verkehrt die Voreifelbahn (S 23) zumindest wieder zwischen dem Bonner Hauptbahnhof und Rheinbach – allerdings mit nur einer Wageneinheit und infolgedessen mit einem eingeschränkten Platzangebot. Für den 06.09.2021 ist die Wiederaufnahme des Betriebs von RE 12, RE 22 und RB 24 auf der Eifelstrecke zwischen Köln und Euskirchen angekündigt. Die Arbeiten in weiteren Abschnitten dauern an. Aus Sicht des Landtagsabgeordneten Oliver Krauß bietet die Streckensanierung eine Chance, ohnehin anstehende Modernisierungsschritte zu setzen: den neuesten Stand der Leit- und Sicherungstechnik, die Vorleistungen für die projektierte Elektrifizierung und den geplanten zweigleisigen Ausbau bislang eingleisiger Abschnitte.

Im Straßenverkehr gibt es eine Entspannung für die innerörtlichen Verkehrswege vor allen Dingen in Swisttal-Heimerzheim und Weilerswist-Metternich. Durch Fahrbahn-Einbruch und den Einsturz der Swistbrücke ist mit der L 182 eine zentrale Verbindungsstrecke zwischen Bornheim über Swisttal nach Euskirchen anhaltend blockiert. Jetzt soll eine großräumige Umleitung gewährleisten, dass Verkehrsteilnehmende und namentlich der Schwerlastverkehr vor den Sperrungen nicht in das untergeordnete Verkehrsnetz ausweichen: mit Wegen zum Beispiel über den Heimerzheimer Höhenring – oder von Heimerzheim aus über die L 163, Meckenheimer Straße, in Richtung Ortsdurchfahrt Metternich.

Um solche Ausweichmanöver zu vermeiden, ist zwischen der Anschlussstelle Heimerzheim und Weilerswist ein Teilstück der A 61 am vergangenen Freitag, 27.08.2021, wieder freigegeben worden. Der aus Bornheim kommende Verkehr kann auf diesem Teilstück am Ende einer Umleitung aufgenommen werden, die ab Brenig, vor dem Rankenberg, beginnt. Dort werden die Verkehrsteilnehmer, die ansonsten die L 182 in Richtung Heimerzheim/Euskirchen nutzen würden, abgeleitet auf die L 183, Bonn-Brühler-Straße: zum Autobahnanschluss 553 in der Ortslage Brühl-Schwadorf/Badorf. Über die A 553 führt die Umleitung am Phantasialand vorbei via Autobahnkreuz Bliesheim zur A 1 mit der Anschlussstelle Weilerswist-West. Von hier aus kann über die L 33 der A 61-Anschluss Weilerswist in Richtung Swisttal angefahren und das wieder freigegebene Autobahnteilstück kann genutzt werden.

Aus der Gegenrichtung, von Euskirchen kommend, können Fahrzeuge, die von der L 182 vor der Sperrung in Heimerzheim auf die A 61 lenken, bereits über Weilerswist hinaus weiterfahren bis zum Kreuz Bliesheim (ohne Umweg über die L 33/A1): und von dort über die A 553 nach Brühl-Schwadorf, am Phantasialand vorbei) und dann über die Bonn-Brühler-Straße nach Bornheim.

Oliver Krauß, der in den Tagen nach dem Unwetter mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst vor Ort genaue Schadensbilder aufgenommen hat: „Zu einer ehrlichen Betrachtung gehört, dass das regionale Straßennetz weiterhin unter einer sehr großen Belastung steht und den Menschen viel zugemutet wird. Die Sperrung der K 33 zwischen Rösberg und Metternich hat den Verkehr in Richtung Euskirchen zusätzlich empfindlich getroffen. Zu den Reparaturen, die mit Hochdruck weitergehen müssen, kommt die oft nicht wahrgenommene Aufgabe der zuständigen Autobahn GmbH, die gesamte Fläche zuvor mit Bodenradargeräten abzufahren, um weitere Gefahrenstellen und Schäden unter dem Asphalt auszuschließen. Das war und ist zwingend Voraussetzung für die Freigabe von Abschnitten. Zudem sind Aufgaben der Materialver- und -entsorgung (insbesondere bei Müllgemischen) außerordentlich."

Provisorium in der Ortslage Ollheim sichert zeitnahe Funktionalität

Für den weiterhin gesperrten Bereich der A 61 südöstlich des Autobahnanschlusses Heimerzheim, in Richtung Rheinbach, gehen die Vertreter der Autobahn GmbH unverändert von einem Abschluss der Instandsetzungsarbeiten Mitte September 2021 aus. Dort hatte zwischen Heimerzheim und der Anschlussstelle Miel der Schießbach die A 61-Fahrbahn „in voller Breite auf mehreren Metern weggerissen“. Jetzt sind nebeneinander vier Kanalrohre verlegt worden, um das Wasser des Bachs unter der Autobahn durchzuleiten, allerdings nur vorläufig.

„Bei der derzeitigen Errichtung der Fahrbahn über den Rohren handelt es sich um eine provisorische Lösung“, macht der CDU-Verkehrspolitiker Oliver Krauß deutlich. Mit dem Provisorium solle schnellstmöglich die Befahrbarkeit wiederhergestellt werden. „Der Ersatzneubau für das Brückenbauwerk, unter dem der Schießbach bis zu der Zerstörung natürlich, also ohne Kanalisierung, durchströmte, wird erst zu einem späteren Zeitpunkt errichtet“, so Krauß. Nach aktueller Planung soll dieses Projekt in den Jahren 2022/2023 realisiert werden. „Es sollte alles dafür getan werden, dass die Autobahn für diese wichtige Baumaßnahme möglichst nicht vollgesperrt werden muss“, fordert Krauß. Teilsperrungen werde es aber in jedem Fall geben müssen.

Die Autobahn GmbH informiert im Internet über die Fortschritte der Streckensanierung: https://www.autobahn.de/unwetterschaeden-auf-den-autobahnen-im-rheinland

Updates sind in Kürze angekündigt. In der Gesamtschau der beschädigten oder zerstörten Abschnitte zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und dem Kreuz Kerpen wird mit großer Energie daran gearbeitet, zum Jahreswechsel einen weithin durchlässigen und nach Möglichkeit leichten Verkehrsfluss zu schaffen. Dann soll auch die Landesstraße 182, Bornheim Heimerzheim, Euskirchen, wieder befahrbar sein.