In ganz Deutschland feiern Schützinnen und Schützen in diesen Tagen ihr Patronatsfest. Denn der 03. November ist in der katholischen Kirche der Gedenktag an den heiligen Hubertus. Er gilt als Schutzpatron der Schützen. Die Sankt Hubertus Schützenbruderschaft in Bornheim-Hersel steht im Rhein-Sieg-Kreis ganz hervorragend für ein Brauchtum, das Menschen von alters zusammenführt und positiv bewegt. In diesem Jahr 2025, im Spätsommer, ist die Bruderschaft mit der Schützenehrenplakette des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.
Tief in der Geschichte ist das Jahr 1847 ein Krisenjahr in „deutschen Landen“. Es folgt die „Märzrevolution“ des Jahres 1848, die die alten Eliten erschüttert. In dieser Zeit, als das Schutzbedürfnis in der Heimat enorm ist, wird in Hersel die Sankt Hubertus Schützenbruderschaft gegründet. Die Solidarität, die seither immer neu gelebt wird, von Generation zu Generation, würdigt die Schützenehrenplakette des Landes Nordrhein-Westfalen mit großer Dankbarkeit. In Verbindung mit ihrer Verleihung sind in Hersel die diesjährigen Majestäten gekrönt worden: Schützenkönigin Sandra Orth mit Prinzgemahl Philipp Neffgen, Schützenliesel Lydia Decker, König der Könige Jürgen Hannemann, Schülerprinz Alexander Schaefer sowie Bürgerkönigin Jenni Seifert.
Ein Zeitgenosse des heiligen Hubertus ist im 7./8. Jahrhundert der heilige Aegidius, der Pfarrpatron in Hersel. Er wird in der katholischen Kirche als einer der 14 Nothelfer verehrt: der Einzige in ihrem Kreis, der nicht zum Märtyrer wurde. Die beiden Heiligen, Aegidius und Hubertus, haben für die Schöpfung und für das Leben in besonderer Weise Fürsorge getragen. So überliefern es die Legenden.
Nach ihrem Vorbild haben Herseler Schützen über viele Generationen hinweg die Fürsorge mit Leben erfüllt – bis in unsere Zeit. Für diese Tradition, die weitergeht, nahm stellvertretend der erste Brudermeister der Sankt Hubertus Schützenbruderschaft Hersel 1847 e. V., Alois Saß, die Ehrenplakette des Landes von Oliver Krauß, dem örtlich zuständigen Landtagsabgeordneten, entgegen.
Im Rahmen eines Empfangs anlässlich der Krönung der Majestäten der Bruderschaft, zu dem neben den Mitgliedern der Bruderschaft zahlreiche Gäste, insbesondere aus den Reihen der örtlichen Vereine, eingeladen waren, wurde deutlich, wie sehr die Sankt Hubertus Schützenbruderschaft die Mitmenschen in Hersel verbindet. Auf dieses Miteinander kommt es ganz besonders an: Denn in ihm ist einmal mehr zu erleben, was Heimat ausmacht.
Alois Saß dankte für die Auszeichnung des Landes: „Diese Ehrung ist die große Anerkennung für eine lange, positive Tradition, sie ist aber vor allem der Dank an die vielen, die sich über Jahrzehnte hinweg für unser Schützenwesen eingesetzt haben und einsetzen. Ohne diesen persönlichen Einsatzwillen, ohne die viele Zeit, die dafür aufgewendet wird, wäre eine so erfolgreiche Geschichte von bürgerschaftlichem Engagement und von sozialer Freundschaft nicht möglich.“
Oliver Krauß unterstreicht die große Aktualität, die der verbindende Einsatz der Schützen in Hersel heute hat: „Die Werte, die in der Sankt Hubertus Schützenbruderschaft Hersel 1847 e. V. in mehr als 175 Jahren weitergegeben werden, gelten zeitlos für unser gutes Zusammenleben. Offen zu sein, andere einzuladen, gemeinsam Freizeit zu gestalten und dann zusammenzustehen, wenn es einen größeren Ernst gibt: Darauf sind wir in unseren Tagen – in dem viele Lebensstile auseinandergehen, in dem sich Wege der Kommunikation verändern – einmal mehr angewiesen. In genau diesem Sinne würdigt die Plakette unseres Bundeslandes auf der einen Seite die gute Vergangenheit. Sie würdigt auf der anderen Seite die frischen Impulse und das herausragende Engagement für ein wirkliches Gemeinwesen, das von einer außerordentlichen Tradition getragen wird und das mit Optimismus in die Zukunft weist.

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